011

Why Look At Humans?

Studio, München, 21.06.2024 – 23.06.2024

In seinem Essay 'Why Look At Animals?' (1980) untersucht der Autor John Berger, wie die uralte Beziehung zwischen Mensch und Natur im modernen Konsumzeitalter zerbrochen ist. Tiere, die früher im Mittelpunkt unserer Existenz standen, werden heute an den Rand gedrängt und auf ein Spektakel reduziert. An einer Stelle schreibt Berger: „…Tiere sind immer die Beobachteten. Die Tatsache, dass sie uns beobachten können, hat jede Bedeutung verloren.“ In einem ersten Versuch, dieser Tatsache Rechnung zu tragen, geht das Ausstellungsprojekt 'Why Look At Humans?' Momenten nach, in denen das Verhältnis zwischen den Arten überdacht werden kann und Blickhierarchien umgekehrt werden: Warum überhaupt Menschen anschauen?

Die Ausstellung versammelt Arbeiten von Gisela Carbajal Rodríguez, Jonah Gebka, Claudia Holzinger, Felix Klee and Raphael Unger.

An installation shot of two artworks in a studio space
An installation shot of two artworks in a studio space
An installation shot of two artworks in a studio space
An installation shot of artworks in an exhibition space
An installation shot of artworks in an exhibition space
An installation shot of artworks in an exhibition space

010

Hosti·pets

Tiffany Street, Providence, 23.03.2024 – 20.04.2024

Hosti·pets ist eine Ausstellung, die auf eine unmögliche Ethik abzielt und den aporetischen Moment abbildet, in dem der Traum von universeller Gastfreundschaft an seiner eigenen Schwelle scheitert. Die Ausstellung wurde von Dichter und Autor Ulrich Baer kuratiert und kombiniert seinen Text 'Video Nasty' mit einer Videoarbeit des Kollektivs Alterotics, einem Lied des Musikers Big Step, Skulpturen von Eseosa Ekiawowo Edebiri und fünf Aquarellen meiner Serie 'Moody Layouts'.

Three small watercolour paintings hung in a wooden basement
Small watercolour painting hung on a wooden wall
Small watercolour painting hung on a wooden wall
Small watercolour painting hung on a wooden wall
Small watercolour painting hung on a wooden wall
Small watercolour painting hung on a wooden wall

009

Moody Layouts

Strobe, New York, 20.10.2023 – 22.10.2023

Die dreizehn in 'Moody Layouts' gezeigten Aquarelle zeigen verschiedene Figuren und Objekte in einem Raster aus Karomustern. Die Gemälde wurden in regelmäßigen Abständen im gesamten Ausstellungsraum gehängt und von einem kurzen Vers in der Pressemitteilung begleitet (als PDF herunterladen).

Installation view of the exhibition
Painting from the series Moody Layouts
Installation view of the exhibition
Installation view of the exhibition
Installation view of the exhibition
Installation view of the exhibition
Installation view of the exhibition

008

Blue Light

Boutwell Schabrowsky, München, 20.10.2022 – 26.11.2022

'Blue Light' bestand aus sechs im Galerieraum installierten Gemälden sowie dem Text 'California Dreamin'...' der Kunsthistorikerin Jana Kreutzer, der sich mit den Landschaftsmotiven der Gemälde auseinandersetzt. Das begleitende Künstlerbuch 'Browser' vereint limerickartige Reime und Textfragmente mit Zeichnungen aus Skizzenbüchern, die in der Zeit vor der Ausstellung entstanden sind. Eine neue Videoarbeit, die in Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Max Draper entstanden ist, nutzt das Genre der so genannten Desktop-Documentary als Ausgangspunkt, um Themen wie Kommunikation, Übersetzung und damit einhergehende Missverständnisse zu untersuchen. Das Video wurde zum Abschluss der Ausstellung online präsentiert.

A gallery space with two paintings
A gallery space with two paintings
A large painting in a gallery space
Two paintings in a gallery space
A gallery space with some paintings and a view of a street
A blue painting in a white space
A person standing in a gallery looking at a painting

Text

California Dreamin'…, von Jana Kreutzer

Jonah Gebka integriert in die Malereien seiner Ausstellung Blue Light malerische Reproduktionen ikonischer Landschaftsdarstellungen der Gegenwart: Die vorinstallierten Wallpaper des Apple-Betriebssystems macOS. Seit 2013 benennt das US-amerikanische Unternehmen neue Upgrades ihres Betriebssystems nach kalifornischen Orten und gibt diesen durch eine Fotografie derselben als Wallpaper ein Gesicht. So fanden sieben Fotografien kalifornischer Naturwahrzeichen den Weg auf die Desktops von knapp hundert Millionen macOS-NutzerInnen weltweit.

007

Looking Glass

Museum der Universität Tübingen / Alte Kulturen, Tübingen, 06.05.2022 – 16.05.2022
Für 'Looking Glass' wurden Zeichnungen als teilweise transparente Foliendrucke an die Vitrinen des Museums Alte Kulturen angebracht. Dabei griffen die Zeichnungen und ihre Positionierung sowohl räumliche als auch inhaltliche Aspekte der Sammlung auf: In Betrachtung vertiefte Figuren stehen fragmentarischen Darstellungen ausgewählter Objekte gegenüber. Verbindendes Element bilden die Blicke der figürlichen Darstellungen. Im Rahmen der Ausstellung erschien ein limitiertes Begleitheft, welches neben den Zeichnungen einen Text des Kunsthistorikers David Kühner enthält und zur Mitnahme im Ausstellungsraum auslag.

Museum display cases filled with greek vases and sculptures, a drawing of a female figure is glued to the glass of the display case
Museum display cases filled with greek vases and sculptures, a drawing of a female figure is glued to the glass of the display case
Museum display cases filled with greek vases and sculptures, a drawing of a group of men observing each other is glued to the glass of the display case
Museum display cases filled with greek vases and sculptures, a drawing of a group of men observing each other is glued to the glass of the display case
Museum display cases filled with greek vases and sculptures, a drawing of a female figure holding a mobile is glued to the glass of the display case
Museum display cases filled with greek vases and sculptures, drawings of a male figure and a stylized lion's head are glued to the glass of the display case
Museum display cases filled with greek vases and sculptures, a drawing of a male figure is glued to the glass of the display case

006

re:working archives

PLATFORM, München, 02.02.2022 – 18.02.2022

Die Gruppenausstellung 're:working archives' brachte Arbeiten der Künstler:innen Dominik Bais, Cana Bilir-Meier, Philipp Gufler, Hyesun Jung und mir zusammen, welche gängige Vorstellungen vom Archiv verändern, revidieren oder neu definieren. Die Kunstwerke wurden zusammen mit repräsentativen Leihgaben aus den unabhängigen (nichtstaatlichen) Archiven AAP Archive Artist Publications und Forum Queeres Archiv München e.V. gezeigt. Die Kuratorin Julia Wittmann präsentierte damit Geschichte und ihre Archivierung als ein unabgeschlossenes Konstrukt. Ausstellungsansichten von Manuel Nieberle.

A person in black with a red bag standing in a gallery space infront of a table with four paintings hanging on the wall behind it
A gallery space with white walls, a grey floor, two long tables and six small paintings hanging on a wall
Five paintings of hands holding books on white walls
Many different artists books laying on a big white table
A group of people sitting at a large white table reading in different books with paintings hanging in the background

005

Take Your Time

Boutwell Schabrowsky, München, 06.05.2021 – 12.06.2021
Die Einzelausstellung 'Take your time' zeigte 40 Arbeiten aus der Serie 'A—Z', aufgereiht in regelmäßigen Abständen an den Wänden der Galerie. Zwei Texte und ein Film begleiteten die Ausstellung. Die Essays 'Der Raum der Übersetzung' von Peter Westwood und 'Wiederholtes Greifen nach Antworten, die nicht ganz zu greifen sind' von Johanna Strobel beschäftigen sich mit medialen Übersetzungsprozessen sowie dem Verhältnis von Reproduktion zu Original. Im Film 'How To', entstanden in Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Max Draper, wurden die der Ausstellung vorangegangenen Arbeitsprozesse reinszeniert; ergänzt durch eine Stimme aus dem Off, welche eine detaillierte Anleitung zur Herstellung der in der Ausstellung gezeigten Bilder gibt.

A gallery space with white walls, a wooden floor and ten small paintings hanging on the wall
A gallery space with six paintings on the wall, a window to the left and a door to the right
Five paintings of hands holding books on white walls, a blue and a yellow book in the foreground
Eight paintings of hands holding books on white walls
Three paintings of hands holding books on white walls
A view of a gallery space with several paintings and a large window looking onto a street
A painting of a hand holding a book hanging on a column with a view of bushes and a street seen through a large window in the background

Text

Wiederholtes Greifen nach Antworten, die nicht ganz zu greifen sind, Johanna Strobel

Bildlich gesprochen stelle ich mir Jonahs Gemälde auf der High-Noon-Position einer kreisförmigen Linie der Bildverteilung vor; als würden seine Werke aus einem referenziellen Bestandsarchiv auftauchen, um einen tiefen Atemzug zu nehmen, bevor sie zu Referenzen für nachfolgende Arbeiten werden oder als Dokumentations-JPEGS in Hito Steyerls Schwarmzirkulation des „armen Bildes‟ zurücktauchen, wo es keine Rückverfolgung zu einem primären Original mehr gibt (Steyerl, 2009). Während Jonahs handgefertigte Bilder von Natur aus so authentisch und einzigartig sind wie nur möglich, entstammen ihre Motive einer langen Reihe von gleichzeitigen Reproduktionen ähnlicher Versionen und Wiederholungen, die eine Rückverfolgung dessen, was auf was verweist, nicht zulassen.

Text

Der Raum der Übersetzung, Peter Westwood

Der Akt des Übersetzens kann als Suche nach dem Realen oder als Bemühen um Wahrhaftigkeit betrachtet werden. Angesichts ihres interpretativen Charakters können eine Übersetzung und ihr Originaltext jedoch auch als leicht ungleiche, parallele Bekannte betrachtet werden, die in einem Raum zusammenleben, der durch seine Atmosphäre der Variation und Differenz erkennbar wird. Der mexikanische Dichter Octavio Paz vertritt die Auffassung, dass die Vorrangstellung und die Stabilität eines Textes immer in Frage gestellt werden, da die Übersetzung im Grunde in jeden Sprechakt eingebettet ist. Paz hinterfragt die hierarchischen Beziehungen zwischen Original und Übersetzung und behauptet, dass „... alle Texte original sind, weil jede Übersetzung einzig ist‟ (Barnstone, 199, S. 5).

004

Image Runner

Galerie der Künstler:innen, München, 08.09.2020 – 04.10.2020
Die Präsentation 'Image Runner' fand im Rahmen der Reihe Debutant:innen des Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler München und Oberbayern e. V. statt. In den Räumen der Galerie waren neben meinen Arbeiten Einzelpräsentationen von Helena Pho Duc und dem Künstler:innenduo Hennicker-Schmidt zu sehen. Diese wurden durch eigene Publikationen der Künstler:innen ergänzt. Meine Präsentation 'Image Runner' wurde von der gleichnamigen Publikation begleitet, erschienen im Hammann von Mier Verlag. In den Galerieräumen zeigte ich fünf großformatige Arbeiten auf Leinwand und neun Papierarbeiten aus der Serie 'Key Operators'. Ausstellungsansichten von Asja Schubert.

Two blue paintings hanging in a large gallery space with an open arch leading to a second space
A blue painting of a young man laying in bed looking at a brightly lit laptop screen with a second painting seen through an open arch in the background left of the painting
A blue painting of a young man laying in bed looking at a brightly lit laptop screen
A large painting of a man standing at a photocopier in a library hung in a large gallery space
A group of nine framed watercolours hung on a white wall to the right and a large blue painting seen through an open arch in a second space on the left
A group of nine framed watercolours hung on a white wall to the left and a single framed watercolour painting hung on a wall to the right
A group of nine framed watercolours hung on a white wall

Text

Man in office making copies using photocopier, Juliane Bischoff

Jonah Gebkas Publikation „Image Runner‟ basiert auf einer Reihe von Zeichnungen und Kopien, die er in den letzten drei Jahren produziert und weiterverarbeitet hat. Sie zeigen scheinbar typische Handlungen und Gesten von Büroarbeit, generische Bilder von „White Collar Work‟, die keinem spezifischen Kontext und keiner exakten Zeit zugeordnet, unbestreitbar aber mit der Gegenwart verbunden sind. In diesem Moment im Juni 2020 erscheinen sie gar als Resonanz auf die aktuelle Situation der Covid-19-Pandemie, ein kollektiver Zustand von Isolation und der Gebundenheit an ein begrenztes Wohn- und Arbeitsumfeld. Im folgenden Text möchte ich mich in Relation zu Jonahs Publikation Aspekten des Herstellens, Vervielfältigens und Verarbeitens von Bildern, der Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit von Arbeit innerhalb von Machtstrukturen und der Verkörperung sozialer Normen und Normierungen zuwenden.

003

How To

Galerie der Künstler:innen, München, 25.06.2019 – 30.06.2019
Teil der Gruppenausstellung 'Tacker'. Gezeigt wurden neun Arbeiten der Bildserie 'Alternativen' sowie die Publikation 'How To'. Die Bildserie zeigt konkrete Handlungen, etwa Kopieren, Staubsaugen oder Laub Rechen. Die mehrfache malerische Umsetzung dieser Motive und die sich daraus ergebenden, leicht unterschiedlichen Bilder sind als unterbrochene Sequenz an der Wand installiert. Die geheftete Publikation 'How To' befand sich zum Mitnehmen in einer nüchternen Prospektbox, welche an der Wand angebracht war. Die Publikation kombiniert gefundene Darstellungen aus verschiedenen Montageanleitungen mit eigenen Zeichnungen. Die sachliche Ästhetik der dargestellten Anweisungen wird sukzessive durch deren Wiederholung, Verzerrung und überspitzten Gegenüberstellung in Frage gestellt.

Five paintings of of men raking leaves and hoovering a sofa hanging on the walls of a light flooded gallery
Five paintings of of men raking leaves and hoovering a sofa hanging on the walls of a gallery
A painting of a man photocopying and a booklet with drawings hanging on the walls of a gallery
A painting of a man photocopying hanging on the wall of a gallery

002

Diplom

Akademie der Bildenden Künste, München, 07.02.2018 – 11.02.2018
Gezeigt wurde eine Auswahl kleinformatiger Arbeiten auf Papier, die aus 24 Teilen bestehende Arbeit „Hintergrund‟ und die Publikation „Companion‟. Die Arbeiten befassen sich generell mit Fragen der Bildreproduktion sowie dem Verhältnis von Bildmotiv zu Bildrand. Neben leer gefegten Landschaftsansichten, deren romantisches Versprechen durch analoge und mechanische Vervielfältigung gebrochen wird, sind in einigen Arbeiten beschäftigte Männer zu sehen, welche Tätigkeiten des Ordnung Schaffens nachgehen. In der zum Mitnehmen ausgelegten Publikation „Companion‟ unterhalten sich zwei anonyme Gesprächspartner:innen über die Oberfläche eines bildähnlichen Gegenstandes. Ausstellungsansichten von Sebastian Schels.

An white exhibition space with a row of five paintings on the left and a large group of paintings on the right
Twenty-four similar paintings of a group of trees hung in four rows of six
A row of five paintings on a white wall with a door leading to another room on the right
A drawing of a man holding a lamp and a green-monochrome watercolour painting of a forest hung on a white wall
An ink-drawing of empty canvas in a forest, an acrylic painting of a man raking leaves and a purple watercolour of a tree falling
A watercolour painting of a man in a checkered suit lying on a checkered cover on grass hanging on a white wall

001

Boxenstop I

Staatliche Graphische Sammlung, München, 09.06.2017 – 25.06.2017

Mit 'Boxenstop I' realisierte die Staatliche Graphische Sammlung München in Zusammenarbeit mit den Druckgraphischen Werkstätten der Akademie der Bildenden Künste München erstmals ein Ausstellungsprojekt, das ausschließlich für die Vitrinen in der Pinakothek der Moderne konzipiert wurde. Vorausgegangen war ein von der Staatlichen Graphischen Sammlung München ausgeschriebener Wettbewerb, bei dem aus 60 Vorschlägen 12 künstlerische Positionen juriert wurden. Meine Präsentation bestand aus sechzehn schachbrettartig angeordneten Blättern in einer der Vitrinen. Die Bilder zeigen neben Landschaften, Pflanzenstillleben und Figuren auch Motive, die nur entfernt an einen Gegenstand erinnern. In einigen Fällen sind die Aquarelle und Tuschezeichnungen mit einem Tintenstrahldrucker überdruckt, so dass Original und Reproduktion nicht mehr zu trennen sind.

A photo of a glass showcase with sixteen works on paper arranged in a chessboard-like fashion